Die alte Wollspinnerei in Altenburg – traditioneller, ostersonntäglicher Wallfahrtsort für die Freunde der elektronischen Tanzmusik – zog erneut tausende Feierwütige von der österlichen Eiersuche ab. Am 31. März gab es viele Wege, aber nur ein Ziel: Der neunte LIQUID SUNDAY.
Musikalisch warteten wieder große und kleine, bekannte und unbekannte, nationale und internationale, minimalistische und technoide Leckerbissen zum Grooven, Träumen, Raven, Tanzen und Abgehen auf insgesamt sechs Floors (Main, Minimal, House, Dubstep, Techno 1 (Tonal Booking) und Techno 2 (Leveltrauma)). Das LSD-Team hatte für sämtliche Vorlieben in einer reichlichen Auswahl etwas dabei. Schön war auch, dass erneut der Dubstep-Floor zum Leben erweckt wurde. Bei der riesigen Auswahl konnte ich mich jedenfalls diesmal nur schwer entscheiden, wo es mich hin verschlägt und so gab es für mich fast acht durchtanzte Stunden mit einem bunten Mix aus melodischem Minimal (z.B. Oliver Schories) und dreschendem Techno (z.B. Reche und Recall).
Bevor man allerdings die heiligen Hallen der ALWO erreichte, sorgte die Parkplatzsuche erst einmal für einen kurzen Moment der Nervtötung. Zeitiges Kommen sichert gute Plätze und ein paar Beschilderungen könnten beim nächsten Mal verwirrten Mitpassanten zu mehr Klarheit verhelfen. Vielleicht klappt das ja beim zehnten Mal besser. Das wäre aber auch schon der einzige Kritikpunkt meinerseits.
Das sehen allerdings einige Gesichtsbuchnutzer anders. Wetter? Unter der Gürtellinie. Schlamm? Ekelhaft und ahhhh, die Highheels. Einbahnstraßensystem? Nicht tragbar. Preise? Unverschämt. Kein Hinweis, dass man seinen Ausweis dabei haben muss? Wie könnt ihr nur!!!
Freunde der geschmeidigen Unentspanntheit, für das besch… Wetter und den dadurch im Außenbereich entstehenden Schlamm kann keiner was (beim nächsten Mal hochhackiges Prinzesschenschuhwerk oder die neueste Zalandoerrungenschaft einfach mal Zuhause lassen). Das altbewährte Einbahnstraßensystem ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, dient allerdings der allgemeinen Sicherheit. Irgendwie müssen auch die Kosten der Veranstaltung (Acts, Bühne, Licht, Personal, Werbetrommel und alles was noch so zum Eventmanagement gehört) wieder in den Kassen landen. Der Kommentar mit dem Ausweis war dann allerdings mein absolutes Highlight. Vielleicht sollte die LSD-Crew beim nächsten Mal auch anmerken, dass man die „Schlübber“ zu Hause nicht vergessen sollte und man sich vor dem Schlafen sowie nach dem Aufstehen die Zähne putzt.
Alles in allem war der neunte LSD wieder eine sehr gelungene Veranstaltung mit großartigen Künstlern und (zum größten Teil) entspannten Menschen. Wer beim nächsten Mal mit am Start sein will, kann sich schon einmal den Ostersonntag 2014 (20.04.) vormerken…
Stefan schreibt:
1Zum kritikpunkt Sicherheit: Das Einbahnstrassensystem is ne vernunftige regelung, die man aber auch im Komplex unterbringen kann…find es bisschen sinnfrei der einbahnstrasse durch die kälte zu folgen, nachdem die leute ihre klamotte abgegeben haben und beim dancen eventuell geschwitzt haben und dann den drang verspüren aufs klo zu gehen
Philipp schreibt:
2Deiner Meinung stimme ich zu. Dieses Jahr war durch die klirrenden Temperaturen die Frage nach dem Sinn des Einbahnstraßensystems in der Kälte noch gerechtfertigter als im letzten.